Eine physiotherapeutische/osteopathische Therapie ist bei Schmerzsymptomen oder Einschränkungen der Kiefergelenkfunktion indiziert. Die Prinzipien der Behandlung in der Physiotherapie sind auch für das Kiefergelenk gültig. Manuelle Therapie mit Wirkung auf Muskulatur und die Kiefergelenke, einschließlich osteopathischer Techniken und isometrischer Spannungs- und isotonischer Bewegungsübungen sind von großer Bedeutung für die symptomatische und kausale Therapie der CMD. Physiotherapie wirkt in der Regel symptomatisch und dient somit der raschen Schmerzbeseitigung und hat daher ihren Einsatz in der Initialtherapie, sollte aber auch bei chronifizierten Verläufen in Erwägung gezogen werden.

Physiotherapeuten behandeln das muskuloskelettale System, während für Osteopathen vor allem das myofasziale System im Vordergrund steht.

Andrew Taylor Still hat die Grundpfeiler postuliert, auf die sich die Osteopathie stützt postuliert: (127)

  1. Der menschliche Körper ist als Funktionseinheit zu betrachten.
  2. Die Struktur bestimmt die Funktion und die Funktion formt die Struktur.
  3. Der Körper verfügt über Selbstheilungskräfte.

Er erkannte, dass alle Krankheiten und Funktionsstörungen mit Bewegungseinschränkungen der Wirbelsäule einhergehen.

Osteopathie ist eine ganzheitliche eigenständige Heilkunde, die den Menschen in einem vielschichtigen strukturellen, funktionellen und biochemischen Zusammenhang begreift. In der Osteopathie wird der Körper in drei zusammengehörige anatomische Systeme unterteilt: das parietale, viszerale und craniosacrale System. Diese stehen in einem dynamischen Gleichgewicht zueinander und werden immer als ineinander greifend gesehen und behandelt.