Die Kraniomandibuläre Dysfunktion bezeichnet Beschwerden und Probleme, die im Zusammenhang mit dem Kiefergelenk und dessen „Funktion“ stehen. Neben den knöchernen Strukturen spielen der  Muskel- und Bandapparat, aber auch die Zähne und ihre Stellung eine wichtige Rolle. Durch die Kombination der  manuellen Untersuchung (Untersuchungsbogen der DGFDT Klinische Funktionsdiagnostik und Manuelle Strukturanalyse) mit modernen diagnostischen Verfahren wie der digitalen Kiefergelenksdiagnostik (Kieferregistrierung mit dem zebris JMA-System) wird die strukturelle Diagnostik optimiert.  Eine ausführliche Anamnese ist Grundvorraussetzung für eine erfolgreiche Therapieplanung. Die Betrachtung und Lösung des Beschwerdebildes CMD (Kraniomandibuläre Dysfunktion) erfolgt komplex, wobei klar unterschieden wird zwischen akuten und chronischem (länger als 3 Monate bestehend) Beschwerdebild. Der ganzheitliche Therapieansatz erweitert dabei das Behandlungsspektrum.  Der Mensch wird als Einheit betrachtet, Stress und Ernährung spielen eine große Rolle in einer individuellen Lösung der Beschwerden.

CMD ist kein einheitliches Krankheitsbild, die folgenden Symptome könnten Zeichen für eine Dysfunktion sein:

  • Kiefergelenkschmerzen; sogenannter atypischer Gesichtsschmerz
  • Eingeschränkte Mundöffnung
  • Abweichung beim Öffnen/Schließen des Mundes nach rechts oder links
  • Knacken des Kiefergelenks
  • starkes Knirschen (Bruxismus)
  • Unklare Bisslage der Zähne/Zahn stört beim Schließen
  • Nächtliches Pressen oder Knirschen der Zähne
  • Ohrgeräusche, Tinnitus, Ohrenschmerzen, „verstopftes Ohr“
  • Schwindel, Gleichgewichtsstörungen
  • Chronische Kopfschmerzen (öfter als einmal in der Woche)
  • Einseitige Kopfschmerzen/Migräneattacken, Spannungskopfschmerz
  • Verspannungen der Schulter-, Rücken-, Nackenmuskulatur
  • Beckenschiefstand
  • Hüft-, Knie-, Sprunggelenksprobleme
  • Probleme im Lendenwirbelbereich
  • Schlafstörungen
  • Kaudruckempfindliche Zähne
  • Zahnschmerzen, für die es keine sinnvolle Erklärung gibt
  • Zahnwanderung/Zahnlockerung
  • Keilförmige Defekte (Zahnfleisch geht zurück)
  • Zahnabrasion/Zahnabnutzung
  • Schluckbeschwerden
  • Schnarchen

Die Angabe von Ursachen der Kraniomandibulären Dysfunktion ist komplex (Angaben nicht vollständig):

  • -Stress (!), Psychisch-Mentale Belastungssituationen
  • Strukturveränderungen im Gelenk (Diskusverlagerung mit oder ohne Reposition, Diskusschäden, Defekte im Bandapparat)
  • Arthrose im Kiefergelenk
  • muskuläre Verspannungen
  • Zahnfehlstellungen, Abrasionen
  • Falsche Bisslage (nach Implantation, Zahnersatz)
  • Zahnersatz (zu Hoch, Bisslage stimmt nicht)
  • Fehlende Führung der Zähne (Laterotrusion, Eckzahnführung)
  • Fehlstellungen des Craniums oder des Beckens (Osteopathische Fehlstellung)
  • Wirbelsäulen-Blockaden
  • Fehlstellungen
  • Trauma (Zustand nach Operativen Eingriffen), z. B. Weisheitszahnentfernung
  • Narben
  • Zahnstörherde (Karies, Parodontitis, Zysten)
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten