Dr. Andrea Diehl, M.Sc, befasst sich schwerpunktmäßig als Spezialistin der Deutschen Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und -therapie, sowie als Referentin und Autorin, mit dem Thema Kiefergelenk. Die Erfahrung aus den letzten Jahren führte zu einer Entwicklung von individuellen, ganzheitlichen Therapieansätzen, die das zahnärztlich-funktionelle Diagnostik- und Therapiespektrum erweitern.

Das Kiefergelenk – Schaltstelle der Körperstatik

Viele Menschen leiden an verschiedenen Beschwerden, ohne die Ursache dafür zu kennen. Es ist bewiesen, dass Fehlfunktionen des Kiefergelenks („Kiefergelenk-Syndrom“) für eine große Anzahl von Symptomen verantwortlich sein können. Wir unterscheiden dabei, ob es sich um Beschwerden handelt, die sich vom Körper aus im Kiefer auswirken oder umgekehrt.

Der Therapie-Ansatz

Unsere Diagnostik und Therapie entspricht den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und – therapie (DGFDT). (www.dgfdt.de – Wissenschaftliche Stellungnahmen – „Zur Therapie der funktionellen Erkrankungen des kraniomandibulären Systems“).

Aus der Anamnese und den Untersuchungsergebnissen (CMD-Check, Klinische Funktionsanalyse, Manuelle Strukturanalyse, Zebras-Vermessung)  werden die Einflußfaktoren für die Beschwerden der Patienten ermittelt. Ziel der Therapie ist die Auflösung der Einflußfaktoren.

Grundsätzlich werden Einschränkungen der Kieferbewegungen nach physiotherapeutischer Behandlung durch Kieferübungen stabilisiert. Die Einstellung der Kiefergelenke und die Wiederherstellung der Kieferfunktion führt Frau Dr. A. Diehl, M.Sc. im CMD-Kompetenzzentrum eigens durch. Dabei ist es wichtig zu klären, ob durch die Kraniomandibuläre Dysfunktion einseitige oder beidseitige Abriebe an den Zähnen stattgefunden haben, die ggf. wiederhergestellt werden müssen, um das Ergebnis zu stabilisieren. Die Anwendung von „klassischen“ Schienen erfolgt nur nach strengen Kriterien (z.B. bei Verlust der Vertikaldimension), da die Schienen einen Einfluss auf die gesamte Wirbelsäule, auf das Becken und auf alle Strukturen hat und wir vermeiden wollen, dass die Schiene zwar dem Kiefer hilft, aber für andere Bewegungsabläufe und Stoffwechselvorgänge einen negativen Einfluss hat. Neuere Schienen sind zahnfarbene „Snap-on Schienen“ mit denen exakt der entstandene Abrieb (Verlust der Vertikaldimension) ausgeglichen werden kann.

Weitere Therapie orientieren sich an den Einflußfaktoren. Stress begegnet man am besten mit Entspannung. Einflüsse durch viszeraler Probleme, wie Nahrungsmittelallergien, -unverträglichkeiten, Darmdysbiosen o.ä., die Schmerzen im Kopf-/Nackenbereich verursachen können, werden durch entsprechende Ernährungsumstellungen  behandelt.